Borkums Walkinnladenzaun
Der weltweit einmalige Walknochenzaun
Der Walfang prägte Borkums Geschichte stark. Im 17. und vor allem 18. Jahrhundert fuhren Borkumer Jungen und Männer als Arbeitsmigranten auf Walfang in das arktische Eismeer. Sie heuerten auf Schiffen vor allem holländischer, aber auch Bremer, Hamburger und Emder Reeder an. Trotz seiner Risiken, mit leeren Händen oder gar tot nach Hause zu kommen, konnte man mit dem Walfang gutes Geld verdienen.
Bei einem erfolgreichen Fang hatten die Walfänger die Möglichkeit, die Knochen der Wale mit nach Hause zu nehmen. Dadurch, dass die Insel noch nicht so stark bewachsen war wie heute, wurden die Kinnladen zur Abgrenzung und Schutz gegen Wind als Baumaterial für dichtstehende Zäune verwendet.
In der Nähe des Alten Leuchtturms auf Borkum befinden sich die beiden einzigen noch verbliebenen Zäune aus Kieferknochen von Grönlandwalen auf unserer Insel. Ein Grönlandwal wird um die 18 Meter lang und kann an die 100 Tonnen wiegen. Die Weibchen werden größer und schwerer als die Männchen.
Außer auf Borkum gibt es nur noch auf Föhr bestehende Reste eines Zauns. In dieser Größe und Bedeutung sind die Zäune auf Borkum aber einmalig auf der Welt.
Der Unterhalt und die Pflege wird durch den Heimatverein Borkum durchgeführt.
In Zusammenarbeit mit der Stadt Borkum, den zuständigen Behörden, dem Denkmalsschutz sowie den Grundeigentümern wurde ein Konzept zum Schutz erarbeitet und umgesetzt.
Vor Borkums Walkinnladenzaun findet man aber auch noch den „Wal-Pfad“. Dieser besteht aus 9 verschiedene Schilder, welche auf ganz Borkum verteilt sind. (Auf dem Walfänger-Friedhof am Alten Leuchtturm, bei den Walknochen-Zäunen, beim Inselmuseum, am neu errichteten Nordsee-Aquarium und an der Walinsel an der Promenade) Der Borkumer Wal-Pfad informiert über verschiedene Walart und spannende weitere Themen.
Eine besondere, nur auf Borkum erlebbare Attraktion ist der Wal auf der oberen Promenade. Ab dieser Attraktion beginnt der Wal-Pfad über Borkum.
Der Nordkaper-Wal aus der Familie der Glattwale pustet im Sommer werktags täglich um 11:00 Uhr früh sein Wasser über Borkums Promenade. Zudem sind auch noch Walgesänge zu hören.
Außerdem könnt Ihr euch als Highlight das Pottwalskelett in unserem Heimatmuseum „Dykhus“ anschauen. Der 15 Meter und 35 Tonnen schweren Pottwal ist 1998 an der Schleswig-Holsteinischen Küste gestrandet und hängt nun bei uns im Museum.