Das Wattenmeer besteht aus rund 4.500 Wattflächen und 400 Salzwiesen, die den ungefähr 10.000 Tier- und Pflanzenarten einen einzigartigen Lebensraum bieten. 12 Millionen Vögel machen jedes Jahr auf ihrer Reise von den Brutgebieten in Sibirien, Skandinavien oder Kanada zu ihren Überwinterungsgebieten in Westeuropa und Afrika oder zurück Pause. Denn nur hier finden sie genug Nahrung, um die Tausende von Kilometern lange Reise überstehen zu können. Zudem gibt es rund 40.000 Seehunde und mehr als 9.000 Kegelrobben, die es sich im Wattenmeer gut gehen lassen. Der Bestand erholt sich ständig. Gerade auf Borkum kann man das besonders gut beobachten. Ihre jeweiligen Ruheplätze zu wahren und eine respektvolle Beobachtung ggf. zu ermöglichen gehört zu den Aufgaben des Nationalparks Wattenmeer.
Entstehung: Das Wattenmeer konnte entstehen als in der letzten Eiszeit vor rund 10.000 Jahren die Gletscher abschmolzen und der Meeresspiegel dadurch anstieg. Dies veränderte die Nordseeküste: Neue Sedimente wurden in die Region getragen, an manchen Stellen wurde Land vom Meer abgetragen. Dieser Wechsel führte zur Entstehung vom Wattenmeer.
Anpassungsfähigkeit: Flut und Ebbe prägen das Gesicht des Wattenmeers, Süß- und Salzwasser treffen aufeinander. Die Tiere und Pflanzen haben sich diesen wechselnden Lebensbedingungen angepasst, um dort überleben zu können. Die Nordseegarnele kann sich beispielsweise dem Untergrund farblich anpassen. Die Wattschnecke überlebt, weil sie sich von unten an die Wasseroberfläche heftet und mit dem Wasser treibt. Der Queller, auch als Meeresspargel bekannt, ist ohne die Salzzufuhr nicht lebensfähig.
Nationalpark: Das Wattenmeer vor der niedersächsischen Nordseeküste ist als Nationalpark geschützt – und das seit 1986. Mit einer Fläche von rund 3.450 Quadratkilometern ist es der zweitgrößte deutsche Nationalpark. Nationalparks dienen der Sicherung großflächiger, natürlicher Gebiete, um die ökologische Unversehrtheit zu sichern.